TMJ in Germany

Recently our new Xilloc-TMJ-G made the newspaper in Germany. We provided bilateral TMJ prostheses for our first TMJ surgery in Germany.

These implants represent the highest technical standard and are, so to speak, the Porsche among cars. The future belongs to them,” emphasizes Prof. Stevao.

The original german text is below.

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Birkenfeld, 17.09.2020, 17:10 Uhr

Geglückte Operation mit Premierencharakter am Birkenfelder Krankenhaus

Der komplizierte, aber erfolgreiche Eingriff dauerte acht Stunden und wird die 56-jährige Patientin hoffentlich auf Dauer von ihren Kopf-, Hals- und Gesichtsschmerzen befreien, die sie zuvor jahrelang geplagt haben. Am kleinen Birkenfelder Krankenhaus wurde nach derzeitigem Kenntnisstand deutschlandweit erstmalig eine künstliche Kiefergelenkprothese dieser Art implantiert. Nach Auskunft der beiden Operateure Prof. Dr. Peter Maurer und seinem brasilianischen Kollegen Prof. Dr. Eber Stevao, handelt es sich hierbei um einen individualisierten Kiefergelenkersatz, bestehend aus einer Kombination von klassischem Titan sowie – das ist die Innovation – von flexiblen und rotierenden Gelenkflächen aus Keramik.

Sie sind erleichtert, dass eine besondere Operation erfolgreich verlaufen ist und die Patientin die Birkenfelder Klinik inzwischen schon wieder verlassen konnte: (von links) Krankenhausdirektorin Michaela Lindemann sowie Prof. Dr. Eber Stevao und Prof. Dr. Peter Maurer, die den Eingriff vorgenommen haben. Foto: Anke Hub/Elisabeth-Stiftung

 

Die Kiefergelenkprothesen wurden auf Basis einer zuvor erfolgten Computertomografie mit einem 3-D-Laserdrucker speziell auf die Bedürfnisse der Patientin gefertigt. Entwickelt wurden die Prothese auf technisch modernsten Stand von der niederländischen Firma Xilloc aus Maastricht in Zusammenarbeit mit der Universität Groningen. „Die betroffene Patientin durchlebte zuvor eine lange medizinische Odyssee“, erläuterte im NZ-Gespräch Prof. Maurer, der in St. Wendel seit Jahren eine Praxisklinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie mit zusätzlicher Spezialisierung auf Entfernung von Gesichtshauttumoren, Rekonstruktionen bei Gesichtsverletzungen nach Unfällen sowie ästhetische Operationen betreibt.

Am DRK-Krankenhaus der Elisabeth-Stiftung engagiert er sich zudem unter Chefarzt Dr. Thomas Hoppe in Teilzeit. Prof. Maurer wird aber in naher Zukunft als sogenannter Belegarzt in der interdisziplinären Abteilung des Hauses tätig werden, „um unser medizinisches Angebot ausweiten zu können“, wie Klinikdirektorin Michaela Lindemann im NZ-Gespräch erläutert.

Sie und Hans-Dieter Herter, der Vorstand der Elisabeth-Stiftung, heben den Stellenwert dieser besonderen Implantation hervor und betonen, „dass wir stolz sind, dass sie in unserem Haus vorgenommen wurde und erfolgreich gelaufen ist“. Die Patientin, die einen „Dauerkrankenschein“ hatte, litt lange Jahre unter starken Schmerzen, die ihre Lebensqualität sehr eingeschränkt haben, erklärt Prof. Maurer. Konservative Behandlungsmethoden hätten ihr, die unter anderem Morphium-Pflaster einsetzen musste, keine Linderung gebracht.

Zur Vorgeschichte der Patientin habe auch gehört, dass andere Ärzte bei ihrem Krankheitsbild von psychosomatischen Beschwerden ausgegangen waren, erläutert der Mediziner aus St. Wendel. Als die Frau sich erstmals in seiner Praxisklinik vorstellte, zeigte sich jedoch eine ausgeprägte Degeneration beider Kiefergelenke. „Der Abbau der Gelenke war bereits sehr weit fortgeschritten und hatte vom Schweregrad ein terminales Stadium erreicht“, betont Maurer. Sein langjähriger Kollege und Freund Prof. Eber Stevao hatte den saarländischen Mediziner auf das neue Prothesenprodukt von Xilloc aufmerksam gemacht. Nach vielen gemeinsamen Untersuchungen und Beratungen konnten die Ärzte ihre Patientin mit gutem Gewissen davon überzeugen, dass dieser Kiefergelenkersatz eine sinnvolle und schmerzbefreiende Therapie sei. Nachdem auch die Krankenkasse signalisiert hatte, dass sie die Kosten übernehmen werde, erfolgte die Operation. Inzwischen konnte die Patientin wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

„Die früheren Schmerzen im Hals- und Kopfbereich haben mich völlig fertiggemacht. Sie waren praktisch direkt nach der Operation verschwunden. Aber die OP war natürlich nicht ohne. Deshalb bin ich immer noch etwas schwach. So weit geht es mir aber wieder gut, und jetzt kann es nur noch bergauf gehen“, sagt die Patientin aus dem Saarland bei einem Telefonat mit unserer Zeitung. „Ich bin sehr froh, dass alles gut geklappt hat.“

Die zu erwartende Lebensdauer der Prothesen setzen Maurer und Stevao auf 20 bis 30 Jahre an. Veränderungen des Gesichts, also der Physiognomie, können durch die gewählten Techniken für die Patientin sicher ausgeschlossen werden, betonen die beiden Mediziner. Ebenso sind beide davon überzeugt, dass diese neue Form der Kiefergelenkimplantate mit flexiblen Keramikelementen bei schweren Krankheitsverläufen zukünftig viel häufiger verwendet werden. „Sie stellen den höchsten technischen Standard dar und sind sozusagen der Porsche unter den Autos. Ihnen gehört die Zukunft“, betont Prof. Stevao. Auch Michaela Lindemann geht davon aus, dass die erfolgreiche Premierenoperation „keine einmalige Geschichte“ am Birkenfelder Krankenhaus gewesen ist.

Von unserem Redakteur Axel Munsteiner